Briefmarken können kleine Kunstobjekte sein und auch den Zeitgeist reflektieren. 1987 brachte die Deutsche Post der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Sonderpostwertzeichen in verschiedenster Form heraus. Neben anderen Süßwasserfischen gab es auch eine Briefmarken, die eine Äsche zeigt.

Die Ende der 1980er-Jahre gedruckte Serie „Angler und Fischzucht“ umfasste Briefmarken, Briefmarkenheftchen, Postkarten und Ersttagsblätter. Die Briefe und vor allem das Ersttagsblatt waren mit Motiven des Fliegenfischens und Motiven aus dem 14. und 15. Jahrhundert gestaltet.

Die Briefmarkenserie bestand aus Bachforelle (Salmo trutta f. fario), Barbe (Barbus barbus), Blei (Abramis brama), Wels (Silurus glanis), Hecht (Esox lucius) und natürlich der Äsche (Thymallus thymallus).

Innenseite des Ersttagsblatts "Angler und Fischzucht", DDR, 1987
Auf der Innenseite des Ersttagsblatts (270×195 mm) ist auch ein Motiv aus der Manessischen Handschrift* aus dem 14. Jahrhundert und ein Zitat von Wolfram von Eschenbach** abgebildet.
Postkarte mit Äschenmotiv und Äschenbriefmarke.
Auf der Rückseite der Postkarte (150×105 mm) wird die Äsche als Nutzfisch bezeichnet. Zudem befindet sich der Hinweis: VEB, Philatelie Wermsdorf; Autorisiert durch „Offizielle Vertriebsstelle für DDR-Maximumkarten“

Der Ersttagsbrief mit drei Briefmarken – Bachforelle, Äsche und Barbe – besitzt den Sonderstempel (19.03/87-11) und vor allem eine grüne Prägung. Die zeigt eine Illustration, die aus dem 1496 erschienen Buch „A Treatyse of Fysshynge wyth an Angle“ (Eine Abhandlung über das Fischen mit der Angel von Berners) entnommen wurde.

Die Illustration eines Stilllebens mit Fischkorb, Ruten, Kescher, Rollen, Fliegendose und Fischen ziert sowohl die Vorderseite des Ersttagsblatts als auch die Briefmarkenheftchen.

Set mit drei Briefmarken auf Briefumschlag mit Sonderstempel.
Zu der Sonderserie gehört auch der extra entworfene Stempel mit Fisch und Angel.
Vorderseite eines Briefmarkenheftchens aus der Serie "Angler und Fischzucht".
Ob es auch ein Sonderpostwertzeichenheft nur mit Äschen gab, kann ich nicht sagen. Dieses Heftchen (116×76 mm) enthält nur die Bachforelle für insgesamt 2 Mark.

Eine schicke kleine Serie, die seinerzeit vom Ministerium für Post- und Fernmeldewesen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) herausgegeben worden war. Verantwortlich für die Entwürfe war „Kraus“.

Im Oktober 1990 wurden aufgrund der Deutschen Wiedervereinigung die Deutsche Post der DDR mit der Deutschen Bundespost der Bundesrepublik Deutschland zusammengelegt.

Vorderseite des Ersttagsblatts mit Äschenbriefmsarke.
Der Wert der Briefmarke (43×26 mm) war 35 Pfennig. Das ganze Set umspannte die Werte von 5 (Barbe) bis 70 (Hecht) Pfennig.

*Die Mannessische Handschrift oder auch „Codex Manesse“, entstand zwischen ca. 1300 und ca. 1340 in Zürich und ist die umfangreichste Sammlung mittelhochdeutscher Lied- und Spruchdichtung.

**Wolfram von Eschenbach, gilt als einer der berühmtesten deutschen Minnesänger des Mittelalters. Er schrieb auch „Parzival“ und zählte zu einer Generation von Dichtern und Liedermachern, die im 13. Jahrhundert Kultur, Musik und Unterhaltung an den europäischen Fürstenhöfe einführten.

26. Juli 2024

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