Keiner von uns mag kalte Füße und Hände beim Fischen. Unglücklicherweise leitet Wasser Wärme besonders gut und dass das Wasser in unserem Fall sehr oft fließt, macht es nicht besser. Glücklicherweise gibt es einige gute Möglichkeiten, um die Füße warm zu halten. Dabei ist eine Möglichkeit die am wenigsten offensichtliche.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass unser Körper Wärme besser verlieren kann als diese aufzunehmen bzw. zu erzeugen. Der menschliche Körper funktioniert am besten, wenn die Außentemperaturen um die 28 bis 34 Grad Celsius liegen. Unterhalb dieser Werte verlieren wir konstant Körperwärme.
Beim Waten oder generell bei kälteren Temperaturen besteht immer für uns die Gefahr der Auskühlung. Die zunächst naheliegendste Lösung ist das Tragen warmer Socken. Aber schon hierbei gibt es Variationsmöglichkeiten, die zu einem wohligen Tragegefühl beitragen können.


Wollsocken gelten als sehr warm. Aber warum eigentlich? Die wärmende Eigenschaft der Wolle, besser wäre es, von der Isolationsfähigkeit zu sprechen, hat mit der von der Wolle gehaltenen Luft zu tun. Luft leitet Wärme sehr schlecht1, daher bildet eine Socke zusammen mit der Luft eine isolierende Schicht um den Fuß.
Dabei ist die „grobe“ Struktur der Wolle, deren Haare zudem luftgefüllte Hohlkammern aufweisen, beim Halten von möglichst viel Luft von Vorteil. Außerdem kann Wolle relativ viel Feuchtigkeit aufnehmen (bis zu 35 Prozent ihres Eigengewichts), bevor die Isolationsfähigkeit darunter leidet.
Dicke Wollsocken sind daher schon mal eine erste gute Idee.
Ich kombiniere beim Waten an kühleren Tagen meine knielangen Wollsocken immer mit einem Paar sehr dünner Kunstfasersocken. Diese „Liner“ halten meine Füße trocken, indem sie die Feuchtigkeit – schließlich kann der Mensch nicht nicht schwitzen – aufnehmen und sofort weiter an die Wolle geben.
Achtung! Die Variante mit zwei Paar Socken funktioniert nur gut, wenn das Liner-Paar wie angegossen sitzt. Ansonsten läufst du dir sehr schnell Blasen.


In Ordnung, die Füße sind versorgt. Aber du kannst noch deutlich mehr für deine Füße tun. Halte deinen Kopf warm!
Der Mensch verliert auf vier Arten Wärme: Leitung, Konvektion, Verdunstung und Strahlung. Ich gehe darauf jetzt nicht im Detail ein, aber die vier Arten des Wärmeverlustes mal gehört zu haben, kann nicht schaden.
Jedenfalls sind unser Kopf und die Halsregion gegen einen Wärmeverlust wenig geschützt. Wenig wärmeerzeugende Muskulatur, große, direkt unter der Haut liegende Blutgefäße, und vorstehende, windanfällige Körperteile wie Nase und Ohren.


Kühlt dein Kopf aus, wird dein Körper darauf reagieren. Er wird versuchen, den Wärmeverlust zu begrenzen. Er tut dies unter anderem durch das Verengen der Blutgefäße (Vasokonstriktion). Dadurch sollen die innenliegenden, lebenswichtigen Organe geschützt werden. Der Verlust von ein paar Fingern oder Zehen, die durch eine Vasokonstriktion direkt betroffen sind, ist aus biologischer Sicht ein Risiko, welches in Kauf genommen wird. Geringere Durchblutung bedeutet aber auch weniger Wärme. Das Resultat: kalte Füße.
Wir verlieren im Vergleich zum restlichen Körper nicht unbedingt mehr Wärme über den Kopf, aber sein Auskühlen hat unmittelbar Einfluss auf das gesamte Körperempfinden. Wie viel Isolation du benötigst, kannst nur du selbst durch ständiges Ausprobieren herausfinden. Ob du schnell Wärme über den Kopf verlierst, hat z. B. auch mit der Menge der Haare zu tun. Personen mit Glatze oder sehr kurzen Haaren geben aufgrund der geringeren Isolation schneller Wärme ab. Auch ein Vollbart kann vor kaltem Wind schützen.
Beim Material solltest du Wolle und/oder Kunstfaser wählen. Beides ist gegenüber Wasser unempfindlich.
Daune wärmt sicherlich sehr gut, aber verträgt sich so gar nicht mit Wasser.
Je kälter die Außentemperatur, desto mehr sollten die Mützen winddicht sein. Der sogenannte „Windchill-Faktor“2 lässt dich nämlich schneller frieren.
Von Survival-Experten weiß ich, dass sie mehrere Mützen mitnehmen. Je nach Aktivität setzen sie die passende Mütze auf. So verhindern sie ein übermäßiges Überhitzen oder Auskühlen des Kopfes.

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