Die Schnur mit Nachschnur von der Rolle nehmen, auf eine andere Rolle aufspulen oder die Schnüre nach Saisonende reinigen und einlagern kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Abhilfe schafft der Smart Spooler, ein durchdachtes System, mit dessen Hilfe der zeitliche Aufwand auf wenige Minuten reduziert werden kann.
Die Pflege aller Schnüre ist die Voraussetzung für deren langjährige Nutzung. Meeresfischer sollten nach dem Fischen im Salzwasser alle Schnüre mit Süßwasser spülen. Seidenschnüre werden nach dem Fischen besser getrocknet. Schon immer gab es dafür diverse Lösungen, wie antike Schnur- bzw. Leinentrockner belegen.
Offenbar dauerte einigen findigen Menschen das klassische Handspulen dann doch zu lange und sie entwickelten den Smart Spooler. Und der ist schnell …


Wenn ein Hersteller von Fliegenschnüren mir dazu rät, dann kümmere ich mich auch um meine Schnüre, egal ob aus Kunststoff oder Seide. Für mich bedeutet es, dass Reinigen und Aufbringen von Schnurmitteln ein Muss sind. Eine lange Haltbarkeit und uneingeschränkte Nutzung der Schnüre sind der Lohn für den Aufwand.
Die erforderlichen Schritte alle von Hand zu machen, forderte meine Geduld ziemlich heraus. So legte ich mir kurz nach seinem Erscheinen das komplette Smart Spooler-Set zu.
Seinerzeit, also Anfang der 2000er-Jahre, kostete das System mit Spule, Basis und allem Zubehör rund 47 Euro. Einzelne Spulen wurden für rund 22 Euro angeboten.
„Das Abspulen der Leine plus 100 m Backing von der Fliegenrolle dauert mit der Handkurbel 2,5 Minuten. Mit Hilfe eines (Akku-)Schraubers […] benötigt man lediglich 21,75 Sekunden.“
E. Behrens, Der Fliegenfischer, Heft 157 (2004)
Der Preis war schon eine Ansage, aber schnell wurde mir klar: Die Leute von Smart Fischer SA, Belgien, haben keine halben Sachen gemacht. Die Materialien hochwertig, die Größe der Spulen mit einem Durchmesser von 145 Millimetern zum Spulen und Lagern von Schnüren erstklassig.
Mit einem Akku-Schrauber konnte ich jetzt verdammt schnell Schnüre reinigen und wechseln. Das notwendige Zubhör – Schrauben, Steckverbindungen, Gummifüßchen, Schnurführung, Schaumstoffpolster und Handkurbel – lagen dem Set bei. Ich war und bin zufrieden!
Leider verschwand der Smart Spooler vom Markt. Die Gründe dafür kenne ich nicht, aber zum Glück habe ich noch schnell reagiert und zugeschlagen. Unmittelbar nachdem ich erfahren hatte, dass der Smart Spooler nicht weiter produziert werden wird, sah ich zu, dass ich noch ein paar Spulen bekam. War nicht so einfach, aber Dank des Internets auch keine unlösbare Herausforderung.


In die Lücke, die durch das Einstellen der Smart Spooler-Produktion entstand, versuchen aktuell Produkte wie die Omnispool Switchbox oder Scientific Anglers‘ Regulator Spool zu stoßen – aber die reichen nicht an die Qualität und Praxistauglichkeit des Smart Spoolers heran.
Wenn du den Smart Spooler jetzt selbst ausprobieren möchtest, kannst du eigentlich nur immer wieder auf den einschlägigen 2nd-Hand-Seiten schauen. Vielleicht hast du Glück und jemand bietet das Set an. Ich, für meinen Teil, werde den Smart Spooler jedenfalls so lange verwenden, so lange ich das Fliegenfischen ausübe.
Ich habe ein Pdf erstellt, in dem du dir eine Zeitungsanzeige des Smart Spoolers von 2004 anschauen kannst.
Das gezeigte Produkt wurde mir weder von der Firma bereitgestellt noch wird dieser Blogbeitrag von der Firma gesponsert. Hierbei handelte es sich um privaten Besitz!

