Die nordische Gottheit Thor fing nicht nur Lachse, er ist auch für die heutige Körperform der Lachse verantwortlich.
Wusstest Du, dass …
… der Gott aus der nordischen Mythologie nicht nur der Sohn Odins und Jörds ist, sondern auch zum Lachsfischen ging?
Das Lachsfischen geschah allerdings weder zum Nahrungserwerb noch zum Zeitvertreib. Und der Grund für das Fischen war Loki.
Der Sohn des Riesens Fárbauti und dessen Gemahlin Laufey (manchmal auch Nál, die Nadel, genannt) ist ein Trickbetrüger, heimtückisch und mit der Gabe des Formwandelns ausgestattet. Häufig ist es Loki, dessen Handlungen für Komplikationen sorgen. Mehr als nur eine Komplikation ist aber Lokis „Streich“, den er zum Nachteil Baldurs ausheckt.
Baldur, manchmal auch Baldr oder Balder genannt, ging aus der Beziehung zwischen Odin und der Göttin Frea bzw. Frigg hervor. „Der Leuchtende“, wie Baldur auch vielfach genannt wurde, war einer der friedlichsten, mitfühlendsten und nachsichtigsten unter den Göttern.
In der nordischen Mythologie schleudert Thor nicht nur Blitze, er fängt sogar Lachse.
Baldur wird von Träumen geplagt, in denen er sich schweren Verletzungen ausgesetzt sieht und sogar den eigenen Tod vorausahnt. Daraufhin fordert seine Mutter Frea von allen lebenden und nicht lebendigen Wesen bzw. Dingen einen Schwur ein, Baldur nicht zu verletzen. Fortan haben die Asen, eines der Göttergeschlechter, ihren Spaß daran, den unverwundbaren Baldur mit allerlei Sachen zu beschießen – ohne ihn wirklich verletzten zu können.
Diese Tatsache stinkt Loki gewaltig und von Neid zerfressen, findet er mit Hilfe einer List den einen Gegenstand, dem Frea den Schwur nicht abverlangte: eine junge Mistel. Loki, der sich einen Mistelzweig besorgt hat, legt diesen in die Hände von Baldurs Bruder, nämlich Hödur bzw. Höd. Mit der Unterstützung Lokis trifft Hödur seinen Bruder tödlich.
Aber nicht nur hat Loki nun Baldurs Tod auf dem Gewissen, er verhindert sogar Baldurs Wiederkehr aus dem Totenreich Hel. Den Göttern reicht es nun gänzlich mit Lokis Hinterhältigkeit und wollen sich an ihm rächen. Deshalb flieht Loki, um sich vor seinen Verfolgern zu verstecken. Als diese aber gefährlich nah kommen, nimmt er die Gestalt eines Lachses an und versucht unter dem Frananger-Wasserfall abzutauchen. Er wird dennoch mit einem beschwerten Netz gefangen. Als Thor nun Loki in seiner Lachsgestalt fassen will, entgleitet dieser ihm immer wieder. Schließlich ergreift Thor den Schwanz des Fisches mit solch großer Kraft, dass bis zum heutigen Tage alle Lachse einen schmale Schwanzform besitzen.
So steht es in der Eddadichtung des Isländers Snorri Sturluson (1179-1241).
