Mit großen Erwartungen hatte ich mir den neuen Spulenhalter mit „perfekter Abstimmbarkeit“ von Loon Outdoors bestellt. Pünktlich zum Nikolaus traf dieser dann bei mir und ich habe ihn sofort ausprobiert. Im Vergleich zur Konkurrenz bleibt dieser Bobbin, dessen Widerstand für das Abziehen des Fadens variiert werden kann, weit hinter meinen Erwartungen.

Ob es eine Bremse beim Fliegenbinden überhaupt benötigt, darüber lässt sich diskutieren. Wenn du dich allerdings dafür entschieden hast, dann gibt es mehrere Modelle auf dem Markt. Ich selbst besitze neben dem Bobbin von Loon noch zwei Weitere: den „CerMag-Bobbin“ des amerikanischen Herstellers Rite und den „TMC Adjustable Magnet Bobbin“ von Tiemco aus Japan. Beim direkten Vergleich dieser drei Modelle habe ich auch einen klaren Favoriten.

Komplettaufnahme des Spulenhalters von Loon Outdoors, Ergo Dialed-in Bobbin
Für den neue Spulenhalter von Loon Outdoors habe ich 36,50 Euro bezahlt.
Drehrad des Spulenhalters von Loon Outdoors, Ergo Dialed-in Bobbin
Mit dem Drehrad lässt sich der Druck auf die Spule einstellen. Voraussetzuing ist allerdings, dass die Spule die entsprechende Breite aufweist, sonst wird da gar nichts gebremst.

Den Bindefaden immer mit der gleichen Spannung von der Spule ziehen zu können, macht in meinen Augen Sinn, denn es biete eine gewisse Routine beim Fliegenbinden.

Der Ergo Dialed-In Bobbin erreicht seine Bremswirkung durch ein Drehrad. Mit diesem kann der Druck auf die Seite der Fadenspule variiert werden. Damit die Spule sich trotz angelegten Drucks weiterhin gut dreht, legt Loon vier Unterlegscheiben aus Kunststoff seinem Spulenhalter bei.

Die Montage ist denkbar einfach: Schraube herausdrehen, eine Unterlegscheibe auf die Achse schieben, dann eine Fadenspule, eine zweite Unterlegschreibe, die Metallscheibe aufstecken und zuletzt alles wieder mit dem Drehrad sichern.

Je weiter du die Schraube reindrehst, desto größer wird der Widerstand beim Fadenabziehen.

Der solide gearbeitete Bobbin liegt gut in der Hand und sein Gewicht von 49 Gramm sorgt für eine gute Fadenspannung, wenn der Bobbin aus der Hand gelegt wird.

Weniger gut fühlt sich das Drehrad an. Ich empfinde die Benutzung als sehr unangenehm, da die Kanten nicht entgratet sind. Sie fühlen sich , besonders im Vergleich zum Rite-Bobbin, nahezu scharfkantig an. Und wie sieht’s mit der eigentlichen Benutzung aus?

Spulenhalterung des Spulenhalters von Loon Outdoors, Ergo Dialed-in Bobbin und Spule mit Faden
Beim ersten Fliegenbinden zeigte sich das größte Problem: manche Spulen, wie z. B. die von UNI-Thread, sind nicht breit genug. Trotz der mitgelieferten Unterlegscheiben lässt sich der Widerstand beim Abspulen nicht variieren.
Nahaufnahme des Röhrchens des Spulenhalters von Loon Outdoors, Ergo Dialed-in Bobbin
Das Röhrchen zur Führung des Fadens ist nur aus Metall gefertigt. Andere Modelle in derselben Preisklasse bieten da schon Keramik zur Schonung des Fadens an.
Griff des Spulenhalters von Loon Outdoors, Ergo Dialed-in Bobbin
Der große Griff des Ergo Dialed-in Bobbins liegt sehr gut in der Hand. Sein höheres Eigengewicht ist beim Binden ebenfalls vorteilhaft.

Auf seiner Website schreibt Loon: „ … damit die Binder ihre Spannung perfekt einstellen können, genau wie die Bremse einer Fliegenrolle.“ Leider fehlt der Zusatz: „Für alle Spulenhalter, deren Breite mindestens 32 Millimeter beträgt!“ Als ich nämlich eine durchaus übliche Spule von UNI-Thread nahm, musste ich leider feststellen, dass die Bremse nicht funktioniert. Trotz Benutzung aller Unterlegscheiben sind die 30,5 Millimeter dieser Spule nicht breit genug. Ich konnte folglich keinen Druck aufbauen und die Spule blieb ungebremst. Das war eine unangenehme Überraschung. Somit ist dieser Bobbin unbrauchbar, denn ich will weder mehr Unterlegscheiben dazukaufen, noch will ich alle Fäden umspulen müssen.

Einzelteile des Spulenhalters von Loon Outdoors, Ergo Dialed-in Bobbin
Der Loon’sche Spulenhalter besteht aus dem Griff, einer „Feststellplatte“ und dem Drehrad. Geliefert wird der Spulenhalter mit vier Unterlegscheiben.

Mein Fazit: Hier müssen die Entwickler von Loon noch mal ran. So taugt dieser Spulenhalter einfach nicht.

Ich habe ihn auch reklamiert und heute an den Laden zurückgeschickt.

Aber selbst wenn er tadellos gewesen wäre, bliebe der Rite „CerMag“ weiterhin mein Preis-Leistungs-Sieger.

Herr Frosch positiv geladen

Negativ:

  • Faden muss mit Einfädler durch das Röhrchen gezogen werden
  • Keine Markierung für die Bremseinstellung
  • Fadenröhrchen ohne Keramikeinlage
  • Drehrad scharfkantig

Positiv:

  • Gutes Eigengewicht
  • Maße und Form gut für große Hände (Handschuhgröße > 10) geeignet
  • Solide Verarbeitung
Herr Frosch negativ geladen

In diesem Dokument habe ich einen direkten Vergleich der Merkmale der drei genannten Spulenhalter vorgenommen:

Thumbnail – Übersicht von drei Spulenhaltern mit Bremsen: Loon, Rite und Tiemco

Das gezeigte Produkt wurde mir weder von der Firma bereitgestellt noch wird dieser Blogbeitrag von der Firma gesponsert. Hierbei handelte es sich um privaten Besitz!

13. Dezember 2024

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