Bei den Stromanbieter wächst die Zahl der Anbieter von vermeindlichem Ökostrom. Aber leider verbirgt sich oftmals hinter den erneuerbaren Energien auch eine Stromerzeugung durch Wasserkraft. Und die ist so gar nicht nachhaltig.

Ich fand, es ist wieder Zeit, um sich die abgeschlossenen Verträge für Strom, Gas und Wasser vorzunehmen und die verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen. Seit ein paar Jahren besitzen wir einen Vertrag mit den Bürgerwerken. Im Grunde sind wir auch sehr zufrieden mit den Bürgerwerken, aber es kann nicht schaden, die Preise hin und wieder zu vergleichen. Gesagt, getan.

Hoover-Staudamm, Luftbild
Der Hoover-Staudamm ist schon ein imposantes Bauwerk. Aber die Größe ist in Bezug auf die ökologischen Schäden fast zweitrangig, denn solche Querverbauungen sind immer ein sehr negativer Faktor in den Fließgewässern.

Schnell finde ich Angebote z. B. von der eprimo GmbH, der Grünwelt Wärmestrom GmbH, der ENTEGA Plus GmbH (SimplyGreen) oder auch der team energie GmbH & Co. KG. Alle Unternehmen bieten Ökostrom an. Dafür werden Siegel, Herkunftsnachweise und Nachweise zur Klimaneutralität aufgelistet. Vielfach lese ich von den erneuerbaren Energien, sogar mit Zertifizierung des TÜV Rheinland.

Das Problem und es ist ein wirklich großes Problem: Zu den erneuerbaren Energien wird auch immer die Wasserkraft gezählt. Also Stromerzeugung durch Wasserkraftanlagen, die in einen Fluss gebaut werden. Diese Querverbauungen sind aber ein ökologisches Desaster! Sicherlich, Wasser für sich allein genommen, ist ein nachhaltiges Produkt, aber nicht die Energiegewinnung mittels Wasser. Habitate werden drastisch und negativ verändert. Wanderfische werden von ihren Laichplätzen abgeschnitten. Grüner Strom durch Wasserkraft ist leider ein Mythos. Erfreulicherweise nimmt der Anteil des durch Wasserkraft erzeugten Stroms generell ab. Leider sanken aber im gleichen Zeitraum auch die Anteile der Wind- und Solarenergie, wie das Frauenhofer Institut für Solare Energiesysteme auf seiner Homepage* mitteilt.

Wer wesentlich nachhaltigeren und ökologischeren Strom beziehen will, sollte genauestens prüfen, wie bzw. woher die Anbieter ihren Strom beziehen. Aus genau diesem Grund entschied ich mich damals für die Bürgerwerke, denn deren Strom wird durch Sonnen- und Windenergie erzeugt. Lediglich ein einziges Wasserkraftwerk, nämlich in der Stadt Töging in Bayern, nutzen die Bürgerwerke. Dieses Kraftwerk ist auch nicht in einen natürlichen Flusslauf gebaut worden, sondern nutzt das Wasser des künstlichen Innkanals**.

Im direkten Vergleich mit den anderen „Ökostrom“-Anbietern zahle ich monatlich bei den Bürgerwerken mehr. Aber das ist es mir wert.

Grafik Strommix 1. Quartal 2021
Dieser Strommix kommt aktuell aus der deutschen Steckdose: Windkraft 26,6 %, Baunkohle 18,8 %, Gas 16,1 %, Kernenergie 12,5 %, Steinkohle 9,3 %, Biomasse 8,7 %, Solarenergie 5,4 %, Wasserkraft 2,8 %, Andere 0,5 % und Öl 0,3 % (laut Angaben des Frauenhofer-Instituts** für das 1. Quartal 2021).
Pdf-Seite, Kraftwerksguide, Energie Team, Wasserkraft, Norwegen, Fluss Drive
Wer ein wenig sucht, findet die Angaben zu der Herkunft des angebotenen Stroms. Die team energie GmbH & Co. KG stellt dafür Pdfs ins Netz.
Windrad, Bürgerprojekt, Personengruppe, Neutscher Höhe-Eneergiegenossenschaft Starkenburg
„Energie in Bürgerhand“, so das Motto der Bür-gerwerke. Und viele Projekte, wie z. B. das Bür-gerwindrad Neutscher Höhe-Eneergiegenossen-schaft Starkenburg, beweisen die Machbarkeit. (Bildquelle: Bürgerwerke eG)
PDF Symbol Link
Hier findest du das vollständige Pdf des Kraftwerksguides.

* Frauenhofer-Institut für Solare Energiesysteme

** Wasserkraftwerk Töging

*** Bürgerwerke

Dieser Blogbeitrag wird weder gesponsort noch anderweitig finanziert.

17. September 2021

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